Villa Schief
    Kinderbetreuung in familiärer Atmosphäre                   

Unser Konzept

1. Vorstellung der Villa Schief
o Entstehung
o Zielgruppe Kinder
o Tagespflegepersonen
Die Villa Schief entstand 2008 auf dem Grundstück von Cornelia Pekrun-Hirsch in Iserbrook. Conny Pekrun-Hirsch hatte bis dahin neben ihren 4 Kindern in ihrem Wohnhaus als Tagesmutter (Erzieherin, TM Quali 3) gearbeitet. Sie hatte als Heilerzieherin an der Schule Hirtenweg gearbeitet und sich nach der Geburt ihres 1. Kindes 1986 entschieden, den Weg als TM zu gehen. Die eigenen Kinder wurden groß und die Räumlichkeiten im Privathaus waren nicht mehr ausreichend, da die eigenen Kinder mehr Privatsphäre brauchten und auch einforderten. Sie entschloss sich im eigenen Garten 2008 ein Blockhaus zu bauen. Nach vielen Rückschlägen und Enttäuschungen mit der Finanzierung bot sich der Vater eines Tageskindes an, mit einer Leihgabe den Bau zu unterstützen. Im Mai 2008 zogen die ersten 5 Kinder in die Villa Schief ein.
Der Name Villa Schief entstand aufgrund der vielen baulichen Katastrophen und der Tatsache, dass die Villa tatsächlich völlig schief steht.
Das Ziel war 15 Kinder im Alter von 0-3 mit 3 Tagesmüttern zu betreuen.
Als erste TM kam Frau Bianka Schön in die Villa. Sie war fast von Anfang an dabei und begann zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Mann Andreas die Qualifikation als Tagesmutter/Tagesvater, die beide 2012 abgeschlossen haben. Andreas arbeitete als Vertretung mit und kam des öfteren in die Villa, die Kinder liebten ihn sehr.
Nach einigen erfolglosen Versuchen eine weitere „Mitstreiterin“ zu finden, gesellte sich 2010 Frau Annettte Timm (Kinderkrankenschwester, TM Quali 3) dazu und kurze Zeit später Frau Susanne Bassing (SPA, TM Quali 3).
Dieses Team blieb bis 2023 zusammen, im Oktober 2023 stieg dann leider Frau Timm aus persönlichen Gründen aus. Seit Januar 2024 wird das Team durch Frau Maria Neiro (TM Quali 2) wieder vervollständigt.

2. Arbeitsschwerpunkte
o bezogen auf die Gruppe
o bezogen auf das einzelne Kind
o Elternarbeit
Wir wollen in unserer Villa Schief gemeinsam eine ruhige und familiäre Atmosphäre und einen Platz schaffen, an dem sich die Krippenkinder wohl und gut behütet fühlen.
Zur Villa gehört ein riesiges Außengelände (über 2000 qm) und es ist uns sehr wichtig, dass die Kinder den größten Teil ihrer Betreuung draußen verbringen. Dazu gehört auch, dass alle Kinder ihre Mittagsruhe im mitgebrachten Kinderwagen verbringen. Die Kinderwagen stehen vor der Villa, in einem überdachten Bereich, immer in unserem Blickfeld. Auch unsere große Sandkiste ist überdacht, damit auch im Winter oder bei Regen ein Aufenthalt an der frischen Luft möglich ist.
In der Zeit vom Bringen bis zum Morgenkreis lassen wir die Kinder „frei“ spielen und greifen nur ein, wenn Konflikte untereinander nicht geregelt werden können oder Gefahr für ein Kind besteht.
Wir möchten den Kindern hier den Freiraum geben, sich kennenzulernen, miteinander zu spielen und Streitigkeiten selbständig zu lösen.
Im Laufe des Tages leiten wir die Kinder an, den anderen zu helfen oder sich um die „Kleineren“ zu kümmern, z.B. ein Spielzeug zu geben, den Schnuller aufzuheben oder einfach zu streicheln. Wir möchten bereits die Kleinen zu einem guten Sozialverhalten anleiten.
Während des Tages ist es uns auch wichtig, dass die Kinder kleinere Aufgaben übernehmen, z.B. Teller, Becher oder Brotdosen verteilen oder die eigene Windel in den Mülleimer bringen. Auch beim Anziehen achten wir darauf, dass wir zwar helfen aber nicht immer sofort Anziehen. Abhängig von den Fähigkeiten/Alter des Kindes ist es unser Ziel, die Kinder zur Selbständigkeit zu erziehen. Wir holen sie dabei an dem Punkt ab, an dem sie sich gerade in ihrer Entwicklung befinden.
Auch die Eltern versuchen wir in unsere familiäre Atmosphäre mit einzubeziehen. So besprechen wir jeden Morgen beim Bringen z.B. wie das Kind geschlafen, ob es gut gefrühstückt hat oder was es sonst noch an Besonderheiten gibt, die wir „heute“ beachten sollten. Da wir sehr flexibel arbeiten, wird auch die Abholzeit oder die Abholperson abgesprochen, damit wir den Kindern auch Antworten geben können, wenn Fragen nach Mama, Papa, Oma oder anderen Personen kommen. Wir verzichten auf Elternabende und bieten dafür persönliche Gespräche zu jeder Zeit an. Es gibt unter den Eltern eine WhatsApp-Gruppe, die dazu dienen soll, „Probleme“, ohne uns zu diskutieren. Auf gemeinsamen/mehrheitlichen Wunsch werden auch Themen an uns weitergeleitet und mit uns besprochen. Für die Gemeinschaft gibt es unser Sommer- und unser Laternenfest, Fasching wird nur mit den Kindern gefeiert. Auf unserer Homepage finden die Eltern auch Fotos von diesen und weiteren Ereignissen.
Oft, insbesondere natürlich im Sommer bleiben die Eltern auch gerne auf unseren Gartenbänken sitzen und schnacken bei einer Tasse Kaffee noch ein Weilchen mit uns oder anderen Eltern.
Wir tauschen uns noch einmal beim Abholen mit den Eltern aus, erzählen vom Tag des Kindes und besprechen eventuelle Auffälligkeiten.
Einfach so…wie in einer großen Familie.


3. Ablauf und Gegebenheiten Villa Schief
o Räumlichkeiten
o Tagesablauf / Morgenkreis /Angebote
o Sauberkeitserziehung

Nils und Nele Nils und Nele


Die Villa Schief hat eine Größe von 45 qm (klein und kuschelig). Sie besteht aus einer kleinen Garderobe, einem Gruppenraum, Küche und einem Badezimmer mit 2 Toiletten, 2 Waschbecken und einer Dusche. Sie ist ausgestattet mit Fußbodenheizung. Jedes Kind hat eine eigene Farbe, die sich in der Garderobe am Kleiderhaken und an einer Holzkiste mit Foto, sowie im Badezimmer am Handtuch wiederfindet.

Unsere Villa ist durchgängig geöffnet, zwischen Weihnachten und Neujahr besprechen wir mit den Eltern, ob Betreuung gewünscht wird oder nicht.

Wir arbeiten mit 3 Tagesmüttern (Frau Schön, Frau Bassing, Frau Neiro) und 15 Kindern, Conny übernimmt im Falle von Krankheit und Urlaub die Vertretung.
Sie ist auch am Morgen für die Zubereitung des Essens zuständig und deshalb am Morgen fast immer in der Villa. An manchen Tagen übernimmt sie auch die Gestaltung des Morgenkreises. Das hat den Vorteil, dass alle Kinder mit ihr vertraut sind. Conny ist für alles, neben der Betreuung der Kinder anfällt zuständig. Sie führt Elterngespräche gemeinsam mit den anderen TM und organisiert Feste, Bastelaktivitäten etc.
Unser Tagesablauf ist fast jeden Tag gleich, um den Kindern so eine gewisse Sicherheit/Verlässlichkeit zu bieten.
In der Zeit von 7:30 bis 9:00 Uhr können die Kinder gebracht werden. In dieser Zeit spielen die Kinder „frei“, wir greifen nur ein, wenn „Gefahr im Verzug“ sein sollte. Die Kinder sollen sich in dieser Zeit besser kennenlernen, ausprobieren und alles entdecken. An manchen Tagen bieten wir an den Tischen Puzzle, Malen oder Basteln an oder lesen vor. Die Kinder dürfen frei entscheiden, ob sie von diesen Angeboten Gebrauch machen wollen.
Zu bestimmten Ereignissen wie Fasching, Ostern etc. bereiten wir einfache Bastelarbeiten vor, die selbst die Kleinsten mit uns zusammen machen können. Hier versuchen wir alle Kinder anzusprechen und zu bewegen, diese kleine Bastelarbeit zu versuchen.
Um 9:00 Uhr räumen wir gemeinsam auf und unser Morgenkreis beginnt. In dieser Zeit (9:00 bis 9:30) können keine Kinder gebracht werden, da wir uns ganz auf die Kinder konzentrieren möchten und wir festgestellt haben, dass viele Kinder sonst abgelenkt wären.
Es gibt einen wöchentlichen Rhythmus für den Morgenkreis:
o Am Montag arbeiten wir mit Nils und Nele, unseren Living Puppets (Handpuppen) und sprechen über das Wochenende. Infos kommen oft von den Eltern


Nils & Nele


o Am Dienstag ist „Englisch“. Wir singen einfache englische Lieder (z.B. „Old Mac Donald), unterstützt von Fotos oder Spielzeugfiguren und/oder lernen anhand von Bildern englische Worte. Außerdem zählen wir gemeinsam von 1-10 in Englisch.

o Am Mittwoch machen wir „Sport“. Mit einfachen Geräten wird ein z.B. ein Parcours aufgebaut, es werden Bälle verteilt oder mit dem Schwungtuch gespielt. Sehr beliebt ist das Spiel „Reise nach Jerusalem“ mit Musik.


o Am Donnerstag ist „Musiktag“. Mit verschiedenen Instrumenten (z.B. Rassel-Ei, Trommel, Klanghölzer) werden einfache Lieder begleitet oder Geschichten mit Geräuschen begleitet.
o Am Freitag kommt die kleine Hex und bringt den Musikkorb mit. Heute dürfen sich die Kinder aus unseren bekannten Liedern aussuchen, was sie singen wollen.
An jedem Tag werden zum Abschluss noch ein bis zwei Lieder gesungen. Der Zwerg Wackelmütze wird jeden Tag als Abschlusslied gesungen, damit auch beim Morgenkreis ein Gefühl der Sicherheit („das kenne ich ja“) entsteht und auch die Kleinsten mitmachen können.

Zwerg Wackelmütze
a38 Zwerg Wackelmütze.mp3 (2.46MB)
Zwerg Wackelmütze
a38 Zwerg Wackelmütze.mp3 (2.46MB)


In der Weihnachtszeit wird dieser Ablauf ersetzt durch ein gemütliches Beisammensitzen bei Kerzenschein mit Weihnachtszug in der weihnachtlich geschmückten Villa. Es gibt einen Adventskalender (jedes Kind hat ein von den Eltern gepacktes Päckchen an der Decke hängen), jeden Tag wird das Foto eines Kindes gezogen und dieses darf auspacken. Der Wichtel hat Tage vorher sein Lager bei uns aufgeschlagen und hält jeden Tag eine Überraschung für uns parat. Er bringt Plätzchenteig oder einen Tannenbaum zum Ausmalen.
Wir üben ein Gedicht, lesen eine Geschichte…
eben Weihnachtszeit in der Villa, wie in einer großen Familie.




Ab 9:30 Uhr (es kann natürlich auch mal später werden) beginnt unser Frühstück. Dafür bringt jedes Kind eine Dose o.ä. mit. Hier überlassen wir den Eltern die Auswahl des Inhalts, es werden keine Vorgaben gemacht. Wir möchten, dass die Kinder unterschiedliche Inhalte der Frühstücksdosen akzeptieren. Manchmal tauschen die Kinder untereinander, was wir mit den Eltern besprechen.
Am Donnerstag wird das Frühstück von uns gestaltet. Joghurt, Cornflakes und verschiedenes saisonbedingtes Obst stehen zur Auswahl. Es steht aber jedem Kind frei, auch mitgebrachtes Frühstück zu verzehren. 

Nach dem Frühstück geht es dann nach Wickeln/Toilette* (s.unten ) und Anziehen nach draußen, auch bei Regen. Dort stehen eine große überdachte Sandkiste, Klettergerüst, Schaukel, Trampolin, Kletterturm und verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung. Im Sommer auch Planschbecken und Wasserspielzeug. Manchmal kommt uns draußen Sally besuchen, eine superliebe und kinderfreundliche Labrador Hündin.
Wir achten darauf, ängstliche Kinder zu begleiten, auf den Arm zu nehmen oder außer Reichweite von Sally zu bringen. Wir möchten aber jedem Kindern (Absprache mit den Eltern ist vorher immer erfolgt) den Respekt vor Tieren nahebringen, um eventuell Ängste zu nehmen bzw. zu reduzieren. Ein respektvoller und vorsichtiger Umgang mit Tieren ist uns wichtig.
Gegen 11:30 Uhr gehen wir wieder in die Villa, es werden Hände gewaschen und unser Mittagessen kann nach dem gemeinsamen „Essenspruch“ beginnen. Beim Essen bieten wir jedem Kind die Möglichkeit, selbständig zu essen. Klappt es noch nicht so gut, helfen wir natürlich oder füttern bei Bedarf. Das Essen soll in ruhiger, entspannter Atmosphäre stattfinden.
Nach dem Essen werden Zähne geputzt, die Größeren gehen dafür ins Badezimmer, die ganz Kleinen bekommen ihre Zahnbürste am Platz.
Danach werden die Kinder wieder gewickelt oder gehen auf die Toilette, werden angezogen und in die mitgebrachten Karren gelegt, die vor der Villa bereitstehen. Die Mittagsruhe ist von 13:00 bis 14:00 Uhr.
Hier findet eine Absprache mit den Eltern statt und wir versuchen, auf die Wünsche der Eltern einzugehen (soll das Kind früher schlafen, soll das Kind geweckt werden). Die Ruhezeit wird dem Bedürfnis des jeweiligen Kindes angepasst, so kann es sein, dass kleinere Kinder früher in die Karre gelegt werden und später geweckt werden oder allein aufwachen. Keine Mittagsruhe ist für uns allerdings keine Option. Die Kinder müssen nicht schlafen, aber sie sollten sich ausruhen.
In der Ruhezeit räumen wir die Villa auf und beseitigen Überreste vom Mittagessen und dem Vormittag. Manchmal bleibt ein wenig Zeit für ein gemeinsames Gespräch und/oder eine Tasse Kaffee.
Um 14 Uhr werden die meisten Kinder geweckt, ausgezogen und gewickelt.
Dann gibt es einen kleinen Snack (Obst, Joghurt, Keks), der von den Eltern am Morgen mitgebracht wurde und etwas zu trinken.
Zwischen 14:30 / 15:00 Uhr werden dann die ersten Kinder abgeholt, die anderen werden angezogen und es geht wieder nach draußen.
Gegen 16:00 Uhr räumen wir auch draußen die Spielsachen mit den verbleibenden Kindern ein und gehen wieder in die Villa, wo manchmal noch Zeit bleibt, ein Buch zu lesen, ein Spiel zu spielen oder zu malen/basteln. Quality Time für die „späten Kinder“.
Gegen 17:00/17:15 Uhr geht das letzte Kind. Es wird noch kurz aufgeräumt, dann geht das Licht in der Villa Schief aus.
FEIERABEND!
* Wir versuchen mit den Eltern abzustimmen, wann der passende Zeitpunkt gekommen ist, um mit dem „Toilettengang“ zu beginnen. Meist gibt es ein Kind, welches schon seit geraumer Zeit die Toilette benutzt und wir versuchen dann das entsprechende Kind zu motivieren doch einmal mitzugehen. Auf unserem WC geht es oft sehr lustig zu, insbesondere, wenn zwei Kinder nebeneinandersitzen. Da wird sich was erzählt, da wird rumgealbert. Ein Grund mehr, um auch beim nächsten Mal mit auf die Toilette zu gehen. Es soll Spaß bringen und kein Zwang sein.
Zu Beginn der windellosen Zeit, bitten wir die Eltern reichlich Wechselklamotten mitzubringen. Bei einem „Malheur“ wird das Kind von uns ohne viele Worte nur umgezogen. Es soll kein komisches Gefühl aufkommen, das Kind soll sich nicht unwohl fühlen. („Macht gar nichts, kann ja mal passieren“)
4. Ernährung
Das Essen wird von Frau Pekrun-Hirsch jeden Morgen frisch zubereitet.
Sie kauft alle benötigten Lebensmittel ein und achtet dabei auf Bio-Produkte und/oder regionale Lebensmittel. Es gibt 30 verschiedene Wochenpläne mit Rezepten, die im Laufe der Jahre von uns erarbeitet wurden und die aufs Jahr verteilt genutzt werden. Gemüse und Obst in den Rezepten werden saisonal bedingt ausgetauscht. Es sind einfache Rezepte, in denen wir sehr selten Fleisch oder Fisch verwenden, es aber grundsätzlich nicht ablehnen. Schweinefleisch verwenden wir gar nicht.
Wir wechseln die Beilagen täglich, so gibt es Montag Nudeln, Dienstag Kartoffeln, Mittwoch Reis, Donnerstag Kartoffeln und Freitag Nudeln. Als Nachtisch verwenden wir überwiegend Obst und rohes Gemüse, je nach Jahreszeit oder verschiedenste Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Smoothie.
Wir achten über den Tag auch darauf, dass die Kinder genügend trinken. Jedes Kind hat seinen eigenen Becher, der jederzeit für die Kinder frei zugänglich ist. Er steht auf dem Tisch oder draußen auf der Gartenbank. Überwiegend trinken die Kinder gefiltertes Wasser.
Wir besprechen zu Beginn der Betreuung den Umgang mit Essen und Trinken bei jedem einzelnen Kind.
Das ist dann besonders wichtig, wenn Allergien, Unverträglichkeiten bestehen. Darauf achten wir und bereiten das Essen für ein betroffenes Kind gesondert zu.
Es ist kein Problem, wenn Eltern den Kindern eigenes Essen oder Trinken mitgeben.
5. Eingewöhnung
Bei der Eingewöhnung ist es unser Ziel, immer auf das jeweilige Kind und seine Eltern einzugehen. Wir versuchen die Eltern vor Start zu sensibilisieren, d.h. wir sprechen rechtzeitig über mögliche Abläufe. Wir weisen darauf hin, dass sich die Kinder gerade zu Beginn schnell einen Infekt einfangen und länger ausfallen, was für eine EG nicht gerade förderlich sein kann. Wir sprechen darüber, dass Kinder unterschiedliche Tempi haben und wir nicht im Voraus einschätzen können, wie lange die EG dauert. Unsere Planung liegt bei 4 Wochen, aber das ist manchmal nicht zu realisieren. Die 4 Wochen planen wir wie folgt:
1. Woche Betreuung von 8:30 bis 10/11:30 Uhr mit Eltern.
Wir beobachten das Kind und versuchen, Kontakt aufzunehmen
2. Woche Betreuung von 8:30 bis 11:30 Uhr
Eltern versuchen sich ab und zu aus dem Sichtfeld des Kindes zu entfernen, wir versuchen zu wickeln, anzuziehen und mit dem Kind insbesondere draußen (klappt aus der Erfahrung besser als innen) weiter Vertrauen aufzubauen.
3. Woche Betreuung von 8:30 bis 12:30 Uhr mit Mittagessen.
Eltern versuchen sich komplett zurückzuhalten (sitzen in unserer Garderobe). Vor oder nach dem
Morgenkreis versuchen wir dann, dass sich die Eltern verabschieden, ca. ½ Stunden. Wichtig ist uns eine
„richtige“ Verabschiedung, damit sich das Kind nicht „ausgetrickst“ fühlt und realisiert, dass die Eltern
wiederkommen. Diese Zeit steigern wir dann in dieser Woche und betreuen, wenn alles funktioniert hat,
am Ende der Woche von 8:30 bis 12:30 Uhr ohne Eltern.
4. Woche Betreuung ab 8:30 mit Mittagsschlaf
Am ersten Tag der vierten Woche sind die Eltern beim Aufwachen möglichst anwesend (manchmal ist das nicht machbar, weil das Kind früher aufwacht). Danach richtet es sich nach den vereinbarten Betreuungszeiten, wann das Kind kommt und geht. Der „normale“ Rhythmus soll starten.
Diese Planung ist in unseren Köpfen. Wir beobachten in der 1. Woche sehr viel und versuchen auch in Gesprächen mit den Eltern viel über das Kind zu erfahren. Egal, ob es das Schlafen, Essen, Spielen oder andere Gewohnheiten betrifft. Je mehr Infos, umso besser. Das versuchen wir schon beim ersten Kennenlernen abzufragen.
Auch ein Wechsel der zuständigen TM ist möglich, wenn wir sehen, dass das Kind mehr Zutrauen zu einer anderen TM hat.
Wir gehen sehr behutsam mit der Trennung von Mama oder Papa um und es kann (selten) schon mal vorkommen, dass ein sehr sensibles Kind bis zu 4 Monate (2x in 13 Jahren passiert) in der EG ist.
Für die Planung der Eingewöhnung, als auch für die Dinge, die mitgebracht werden sollten, gibt es ein Infoblatt, das wir den Eltern bei Interesse mitgeben.
6. Vertrag / Verabschiedung
Es gibt einen Vertrag, den die Eltern unterschreiben, wenn sie einen Platz in der Villa Schief haben möchten. Der unterschriebene Vertrag und die Bewilligung der TPB müssen bei Beginn der Eingewöhnung vorliegen.
Dieser Vertrag ist im Laufe der Zeit entstanden und wird immer wieder neu angepasst.
Leider ist die Kündigungsfrist noch immer ein Problem.
Die Kita gibt den Zeitpunkt für die Platzvergabe vor und oft sind keine Kompromisse möglich.
Das ist für uns alle immer wieder ein Problem, da wir die Plätze nicht innerhalb von wenigen Tagen neu besetzen können.
Den Vertrag unterschreiben dann die zuständige TM und die Eltern. Manchmal schon ½ Jahr im Voraus, damit die Eltern und wir Sicherheit in der Planung haben.
Es gibt auch eine Einverständniserklärung, damit wir die Fotos der Kinder auf unserer Homepage (www.villa-schief.de) veröffentlichen können. Es sind aber nur die aktuellen Eltern berechtigt, diese Fotos einzusehen.
In vielen Fällen klappt es, dass die Kinder im Sommer eines Jahres in die neue Einrichtung wechseln.
Beim Sommerfest gibt es deshalb die sogenannte „Verabschiedung“. Der Wechsel in den Kindergarten wird bei uns „zelebriert“, weil wir bei jedem Kind eine Zeit hinter uns gebracht haben, die wir mit viel Liebe, Hingabe, Arbeit und Geduld gestaltet haben.
So bekommt jedes Kind eine von ihm bedruckte Tasche mit seinem Namen und dem Logo der Villa. In dieser Tasche befinden sich: Ein Buch mit unseren Liedern und den Fotos der anderen Kinder und der
Tagesmütter, ein Stick mit den Liedern und den gesammelten Fotos des Kindes, einer Flasche Wein für die Eltern und andere kleinen Überraschungen. Wenn das Kind es zulässt, gibt es auch eine Gipshand des Kindes.
Wir bereiten mit den Kindern bereits Wochen vorher eine kleine „Aufführung“ vor, die meistens ganz gut
klappt. Zudem gibt es ein Abschiedsbuch für uns, in dem die Eltern ein paar Zeilen über die Zeit in der
Villa schreiben. In den Jahren sind da richtige Kunstwerke entstanden, die wir uns immer wieder gerne
anschauen und lesen.
Unser Sommerfest, ein wunderschönes Event, das Tradition hat und mittlerweile in einer festen
„Feierlokation“ auf unserem Grundstück gefeiert werden kann. Die Eltern sorgen mit uns gemeinsam für
unser leibliches Wohl mit einem reichhaltigen Büfett. Der viele Aufwand und die Arbeit lohnen sich
immer, denn Kinder (die Hüpfburg ist immer wieder ein Erlebnis) und Eltern sind jedes Mal wieder
begeistert.
7. Zusammenarbeit
o Team / Urlaub / Krankheit / Fortbildung
o Eltern
o Andere Einrichtungen / Institutionen
Eine Zusammenarbeit versteht sich nach 13 Jahren wie von selbst. Neue im Team werden herzlich aufgenommen und unterstützt. Die Kommunikation untereinander findet hauptsächlich in der Zeit der Mittagsruhe statt. Gemeinsame Unternehmungen gibt es aber auch. Ein bis zwei Mal im Jahr findet eine gemeinsame Aktivität statt. Auch das Team hat eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, in der wir uns austauschen. Bei umfangreicheren Themen findet ein gemeinsames Gespräch nach Feierabend statt.
Wir absolvieren alle zwei Jahre unseren Erste-Hilfe-Kurs zusammen und versuchen bei unserer Fortbildung immer eine gemeinsame zu finden, die uns alle interessiert.
Jeder achtet für sich darauf, seine Stunden zusätzlich nach den eigenen Interessen zu absolvieren.
Der Urlaub aller TM wird am Anfang des Jahres besprochen und festgelegt, dabei gibt es keine „Doppelbelegung“. Die jeweiligen Kinder werden auf die anderen TM aufgeteilt oder Frau Pekrun-Hirsch übernimmt die Kinder. Genauso verfahren wir bei Krankheit einer TM.
Wie anfänglich unter Punkt 2 erwähnt, besteht die Zusammenarbeit mit den Eltern hauptsächlich aus Gesprächen. Diese finden entweder beim morgendlichen Bringen oder dem Abholen statt. Sollte es um ein umfangreicheres Thema gehen, bieten wir Einzelgespräche am Nachmittag oder Abend an.
Zudem werden Themen wie Fasching, neue TM, Krankheiten etc. über Mail kommuniziert oder auch in der WhatsApp-Gruppe unter den Eltern diskutiert.
Mit anderen Institutionen wie Kita, Schule etc. führen wir keine Zusammenarbeit. Wir bekommen teilweise Infos von Eltern, die größere Kinder haben oder die uns nach Abschied aus der Villa mal besuchen, wie es in den verschiedenen Kitas zugeht. Diese geben wir an neue Eltern weiter.
Für eine Zusammenarbeit fehlt uns die Zeit.
Conny Pekrun-Hirsch Bianka Schön
Susan

E-Mail
Anruf